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Erdbeben in Rhenania: 72 Stunden Übung für die SEEBA
Ein Erdbeben der Stärke 7,8, die Städte Wesel, Bocholt und Weeze stark beschädigt und mehrere tausend Opfer befürchtet – so lautete das Übungsszenario des rund 60-köpfigen Teams der Schnell-Einsatz-Einheit Bergung Ausland (SEEBA) des THW. Im Rahmen einer großangelegten 72-Stunden-Übung trainierten die Ehrenamtlichen bis vergangenen Samstag die Ortung und Rettung von verschütteten Personen.
Mit moderner Technik sowie fünf Rettungshunden unterstützten die Einsatzkräfte aus den Landesverbänden Hessen, Rheinland-Pfalz, Saarland und Nordrhein-Westfalen die örtlichen Behörden in Rhenania bei der Suche nach Überlebenden im vermeintlichen Katastrophengebiet am Niederrhein.
Dabei wurde die ganze Bandbreite der zur Verfügung stehenden Ortungs- und Rettungstechnik eingesetzt. Nachdem die Rettungshunde anschlugen, suchten die Helferinnen und Helfer mithilfe von Search Cams und akustischen Ortungsgeräten in den Trümmern nach Verschütteten. Um die georteten Verletzten im Anschluss aus den Trümmern zu befreien, nutzten die SEEBA-Kräfte unter anderem Hebekissen und Kernbohrgerät, um Wände zu durchbrechen und zu den Verschütteten vorzudringen.
Neben den operativen Rettungsarbeiten betrieb das THW zusammen mit zwei Einsatzkräften von International Search and Rescue (ISAR) Germany vor Ort auch ein Onsite-Operations-Coordination-Center (OSOCC), das die Arbeiten der internationalen Teams in Rhenania in Abstimmung mit den lokalen Behörden koordinierte. Rund 25 haupt- und ehrenamtliche Kräfte waren an der Übungsvorbereitung und -steuerung sowie als Verletztendarsteller beteiligt.
Die Übung diente zur Vorbereitung auf die kommende Reklassifizierung im Jahr 2017. In diesem Rahmen werden Einsatzteams nach den Qualitätskriterien der International Search and Rescue Advisory Group (INSARAG) der Vereinten Nationen zertifiziert. Die SEEBA konnte diese erstmals im Jahr 2007 erfüllen und wird seitdem als sogenanntes „Heavy Team“ für humanitäre Soforthilfeeinsätze nach Erdbeben im Einsatzkatalog der INSARAG geführt.
Die Schnell-Einsatz-Einheit Bergung Ausland (SEEBA) steht für die kompetente und schnelle Hilfe des THW nach Erdbeben im Ausland. Binnen weniger Stunden nach Alarmierung sind die Einsatzkräfte der SEEBA samt Ausrüstung bereit für ihren weltweiten Einsatz.
Vom THW Ortsverband Viernheim nahmen zwei Helfer an der Übung teil. Außerdem unterstützte der Ortsverband die Übung mit Ausstattung und einem Fahrzeug.
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